Nachtblindheit

Aus Augenoptik Lexikon
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Ohne Licht kein Sehen. Damit wir auch bei Nacht, d.h. Mond- und Sternenlicht etwas sehen können, ist das Auge mit besonders lichtempfindlichen Stäbchen-Sehzellen ausgerüstet.

Sehschwierigkeiten bei Dämmerung und Dunkelheit können sich ergeben, wenn diese Umstellung auf das nächtliche Stäbchensehen gestört ist, was die Anpassung (Adaptation) der Augen an die Dunkelheit behindert. Sind diese Stäbchen-Sehzellen geschädigt bzw. größtenteils nicht funktionstüchtig, spricht man von einer Nachtblindheit. Dieses medizinische Problem lässt sich mit optischen Mitteln nicht korrigieren oder kompensieren.

Auch für gesunde, rechtsichtige Augen ist das Sehen bei schlechten Lichtverhältnissen selbstverständlich erschwert: Nah- und Fernsicht sind reduziert, ebenso das räumliche Sehen und damit die Fähigkeit, Distanzen und Größen richtig einzuschätzen.

Da sich bei Dunkelheit die Pupillen weit öffnen, um möglichst viel Licht einzulassen, verringert sich die Tiefenschärfe des Blicks - wie das Bild einer Kamera mit weit geöffneter Blende. Das Zusammenspiel all dieser Umstände kann bewirken, dass sich vorhandene leichte Sehfehler, die bei Tage im Zusammenspiel von Hirn und Auge problemlos kompensiert werden, nun bemerkbar machen. Die Nachtmyopie, eine helligkeits- bzw. dunkelheitsbedingte Kurzsichtigkeit, kann bis zu einem gewissen Grad mit optischen Mitteln (Brille, Kontaktlinsen) korrigiert werden.

Das Sehen bei Nacht kann außerdem durch Sauerstoffmangel (Hypoxie), Kohlenmonoxyd, Rauchen, Alkohol, Drogen, gewisse Medikamente und Vitamin A Mangel gestört.